In München-Nymphenburg entsteht mit BIOTOPIA ein Museum für die Schlüsselthemen unserer Zeit - Bio- und Umweltwissenschaften und ein Zukunftsforum für Wissenschaftskommunikation. BIOTOPIA greift das Thema Mensch und Natur und die Grundidee des jetzigen Museums auf, entwickelt es konsequent weiter und erfindet es neu, um den bildungspolitischen und gesellschaftlichen Erfordernissen der Gegenwart gerecht zu werden.
Schon jetzt arbeitet das BIOTOPIA-Gründungsteam daran, Forscherinnen und Forscher, wissenschaftliche Einrichtungen und die breite Öffentlichkeit zusammenzuführen. Mit Ausstellungen „Made in Bavaria“ will BIOTOPIA die bayerische Forschungslandschaft ebenso international sichtbar machen wie die naturkundlichen Schätze Bayerns. Neugier, Empathie und Handeln sind dabei die Leitplanken der Mission & Vision.
BIOTOPIA – Naturkundemuseum Bayern wird ein staatliches, öffentliches Museum des Freistaates Bayern. Gründungsdirektor ist Prof. Dr. Michael John Gorman.
Das BIOTOPIA-Gebäude entsteht am Nordflügel von Schloss Nymphenburg, direkt neben dem bestehenden Museum Mensch und Natur – und in direkter Nachbarschaft zum Botanischen Garten. Der neue Museumsbau ersetzt auf sensible Weise einen (nicht denkmalgeschützten) Zweckbau aus den 1960er Jahren, der seinerzeit als Universitätsinstitut für die LMU geplant worden war. Das Neubauprojekt wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen entwickelt, um eine behutsame Integration in das historische Schlossensemble zu gewährleisten.
Auf diese Weise entsteht ein einmaliges Natur-Kultur-Quartier in enger Zusammenarbeit mit dem Botanischen Garten und dem Nymphenburger Schloss und Park.
BIOTOPIA dient ganz Bayern. Es macht bayerische Forschung und naturkundliche Schätze sichtbar. In Wanderausstellungen „Made in Bavaria“ wird Bayern international sichtbar. Ausstellungen, die in München konzipiert wurden können zudem in die Region wandern und umgekehrt. BIOTOPIA wird bayernweit Museen, Bildungs- und Forschungseinrichtungen zusammenbringen. Ziel ist ein Bildungsnetzwerk, das Naturkunde, Umwelt und Naturwissenschaften mit innovativen Ansätzen in allen Regionen Bayerns fördert. Mit BIOTOPIA soll zudem ein bestehendes Netzwerk mit Regionalmuseen in Bamberg, Bayreuth, Nördlingen und Eichstätt künftig weiter gestärkt und ausgebaut werden.
Geplant sind beispielsweise gemeinsame Kommunikations- und Werbemaßnahmen sowie Kooperationsprojekte, die Bildungsinstitutionen und wissenschaftliche Einrichtungen zusammenbringen. Inhaltlich begleitet BIOTOPIA die Transformation unserer Gesellschaft und leitet die Bürgerinnen und Bürger an, sich für den Wandel zu einem nachhaltigen, respektvollen Umgang mit der Natur einzusetzen.
Insgesamt wird das neue Museum in München fast 13.000 Quadratmeter groß sein, die Ausstellungsflächen betragen davon knapp die Hälfte. Dies eröffnet eine Fülle an Möglichkeiten für die Ausstellungskonzeption, offene Besucher-Labore, die Bildung und Wissensvermittlung – von Kooperationen mit Schulen bis zu Wissenschaftssymposien. Trotz der signifikanten Erweiterung der Fläche, die sich im Vergleich zum Museum Mensch und Natur nahezu verdreifacht, bleiben die äußeren Gebäudekanten gleich. Um eine für die Museumsnutzung geeignete Gebäudetiefe zu erreichen, wird die südliche Fassade in Richtung Innenhof verschoben, was von außen nicht wahrnehmbar ist.
Der architektonische Entwurf für BIOTOPIA stammt von Volker Staab, einem der erfahrensten Architekten im Bereich „Bauen im historischen Kontext“ – er hat z.B. auch das Richard-Wagner-Museum in Bayreuth und das Albertinum in Dresden geplant. Der BIOTOPIA Neubau greift Höhe, Farbigkeit, Schlichtheit und Gliederung der historischen Architektur auf und fügt sich in die Vorgaben der symmetrischen Schlossanlage ein. Es entsteht ein schlüssiger, moderner und funktionsfähiger Museumsbau, der der künftigen Bedeutung von BIOTOPIA als Museum des 21. Jahrhunderts von internationaler Bedeutung Rechnung trägt. Einen ersten Eindruck vom BIOTOPIA-Bau vermittelt die BIOTOPIA Website.
Die ca. 7.000 Quadratmeter Veranstaltungs- und Ausstellungsfläche im Inneren des Museumsneubaus organisieren sich thematisch. In vier offenen Besucherlaboren können Familien, Schulklassen und alle Besucherinnen und Besucher an Forschungen und Experimenten teilnehmen, die eng mit den Ausstellungen verbunden sind. Ein Kindermuseum richtet sich speziell an die Bedürfnisse und Interessen von jüngeren Kindern bis etwa 6 Jahre. Es wird auch Räumlichkeiten für die Bildung & Vermittlung, einen Vortragssaal, ein Restaurant/Café und ein großes Foyer geben sowie eine Experimentier- und Spiellandschaft im Außenbereich.
Nachhaltigkeit und Energieeffizienz sind zentrale Themen in der Gebäudeplanung für BIOTOPIA. Ein Grundwasserbrunnen und Wärmerückgewinnungsanlagen werden etwa dafür sorgen, dass der Neubau die Anforderungen des neu in Kraft getretenen Gebäudeenergiegesetzes (GEG 2020) übertreffen wird.
BIOTOPIA wird zahlreiche spannende Objekte zeigen sowie Modelle, naturkundliche Exponate und Kunstwerke. Zudem eröffnet das Museum den Besucherinnen und Besuchern viele Möglichkeiten, selbst aktiv zu werden – etwa an Mitmachstationen, in Workshops, offenen Mitmachlaboren, Veranstaltungen und Programmen. Hier geht es zum Ausstellungskonzept.
Ein wichtiges Ziel von BIOTOPIA ist es, die Öffentlichkeit in Kontakt zu bringen mit dem reichen Fundus und der Forschung der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns (SNSB) sowie einer Vielzahl führender Forschungseinrichtungen in München und Bayern. Die Sammlungen der SNSB umfassen beispielsweise rund 31 Millionen Inventareinheiten, darunter Highlights wie die weltweit größte Schmetterlingssammlung und das Münchner Exemplar des Archaeopteryx lithographica. Diese haben einen starken Bezug zu BIOTOPA-Themen wie Biodiversität oder dem biosphärischen Wandel. BIOTOPIA wird unter anderem einen Bereich zum Thema „Bayern im Wandel der Zeit“ enthalten, in dem 500 Millionen Jahre bayerischer Ökosysteme in fünf Minuten dargestellt werden, sowie eine Ausstellung über die SNSB-Forschung.
Schon heute ist BIOTOPIA in der Öffentlichkeit präsent: Das BIOTOPIA Lab, die Interimsfläche im Botanischen Garten, ist gemäß den Corona-Vorgaben geöffnet.
Schulen und Familien und alle Neugierigen sind eingeladen, dort zu experimentieren, zu staunen und BIOTOPIA kennenzulernen. Das reichhaltige Online-Programm BIOTOPIA Lab@Home bringt bereits jetzt Wissenschaft zum Anfassen nach Hause.
Außerdem tritt BIOTOPIA mit Citizen Science Projekten, jährlich stattfindenden Festivals und einem mobilen Programm in Bayern aktiv in den Dialog mit den Museumsgästen der Zukunft und bringt ihnen die Vision und Themen des entstehenden Museums näher.
Es gibt noch kein endgültiges Eröffnungsdatum. Sobald die Projektunterlage (PU) Bau genehmigt ist, wird es einen Bauzeitplan geben. Aktuell ist die Bauphase des Museums für 2023-2028 geplant, beträgt also fünf Jahre. Für den Ausstellungseinbau und die Klimatisierung der Räume wird ein knappes weiteres Jahr eingeplant.
Da das neue Museum die Räume des Museums Mensch und Natur vollständig einbezieht und Alt- und Neubau eng miteinander verzahnt sind, ist es nicht möglich, das Museum während der Bauphase offen zu halten. Das Gebäude muss leergeräumt und von Grund auf saniert werden. Der endgültige Termin für die Schließung hängt von der anstehenden Genehmigung und dem Planungsverlauf ab. Das Museum wird aber noch mindestens bis Ende 2022 geöffnet sein.
Das Museum Mensch und Natur wurde seinerzeit als Provisorium in den ehemaligen Räumen der Zoologischen Staatsammlung am Nymphenburger Schloss untergebracht. Da diese Räume von Anfang an zu klein und für eine moderne museale Nutzung nur eingeschränkt geeignet waren, besteht bereits seit der Eröffnung 1990 der Wunsch, das Museum zu erweitern und eine adäquate räumliche und technische Infrastruktur zu schaffen.
Mit dem Neubau entstehen nicht nur neue Ausstellungsflächen und museumspädagogische Arbeitsräume, sondern auch Räumlichkeiten für Gastronomie und die Museumswerkstätten, die den heutigen Standards entsprechen.
BIOTOPIA knüpft direkt an die erfolgreichen pädagogischen Vermittlungsprogramme des Museums Mensch und Natur an, so dass der Geist des beliebten Museums fortleben wird. Natürlich werden besonders beliebte Exponate, darunter Bruno der Bär, auch in BIOTOPIA zu sehen sein. Zudem werden Ausstellungsobjekte – auch während der Bauphase – im BIOTOPIA Lab sowie gegebenenfalls in Zusammenarbeit mit den bayerischen Regionalmuseen in Roadshows und Pop-Up-Ausstellungen einbezogen. Und auch nach der Schließung des physischen Gebäudes können Interessierte das Museum Mensch und Natur virtuell auf Google Arts and Culture erkunden. Das Gebäude des Museum Mensch und Natur wird künftig, nach einer denkmalschutzgerechten Sanierung, die Museumswerkstätten, Büros und die Gastronomie beherbergen.
Die Gesamtkostenschätzung für den Entwurf von 2021 (PU-Bau) liegt bei rund 200 Mio. Euro. Darin enthalten sind auch diverse Teilmaßnahmen, der diffizile Abriss des Bestandsgebäudes und die Sanierung und Instandsetzung der Dächer und Fassaden des Gebäudes, wo das Museum Mensch und Natur untergebracht sind. Zudem berücksichtigt die Schätzung die Steigerung der Indexkosten sowie einen Risikopuffer in Höhe von 15 % der indizierten Baukosten, wie ihn die Regularien für öffentliche Bauprojekte (RL Bau 2020) vorschreiben.
Die Kosten trägt der Freistaat Bayern gemeinsam mit einem privat eingerichteten Förderkreis. Der Förderkreis BIOTOPIA konnte bereits Spenden in Höhe von fast 10 Millionen Euro sammeln. Das Ziel ist, dass auf diese Weise etwa 10 Prozent der Gesamtprojektkosten finanziert werden.
Der Förderkreis wurde 2012 gegründet, um in Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Politik Unterstützer für die Erweiterung des Museums Mensch und Natur zu gewinnen. Seitdem hat der Förderkreis signifikante private Spenden für das Projekt gesammelt. Vorsitzende ist Dr. Auguste von Bayern, die selber Biologin ist und über die Intelligenz von Vögeln forscht. Hier erfahren Sie, wie auch Sie BIOTOPIA fördern können:
BIOTOPIA macht nicht nur die hervorragende bayerische Forschung national und international bekannt, sondern zeigt weitgehend unbekannte Schätze der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns (SNSB), die über einzigartige Sammlungen, z.B. die mit 25 Mio. Inventareinheiten weltweit größte Schmetterlingssammlung der Welt, verfügen.
Langfristig soll Biotopia zusammen mit der SNSB ein neues Forschungsmuseum werden und sich der Leibniz-Gemeinschaft anschließen, das die Forschungs- und Sammlungsstärken der SNSB mit Biotopia als dynamischer Plattform für Wissenschaftskommunikation verbindet.
BIOTOPIA –
Naturkundemuseum Bayern
Botanisches Institut
Menzinger Str. 67
80638 München, Germany
BIOTOPIA Lab:
Phone: +49 (0)89 178 61-411
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