Frühlingstagebuch: Insekten im Frühling
Hier findet Ihr die Frühlingstagebuch-Vorlagen zum Thema Insekten und viele spannende Hintergrundinformationen zu diesen faszinierenden Tieren. Entdeckt die Vielfalt des Frühlings und erforscht, was es zu dieser Jahreszeit an Insekten zu entdecken gibt! Was haben die Insekten eigentlich im Winter gemacht? Und welchen Tätigkeiten gehen sie jetzt im Frühling nach? Findet es heraus! Die Vorlagen für das Frühlingstagebuch werden Euch dabei helfen Insekten zu beobachten und kennenzulernen. Nehmt sie mit auf Eure Erkundungstour.
Um Insekten zu beobachten solltet Ihr etwas Geduld und Ausdauer mitbringen. Am besten haltet Ihr sowohl Eure Augen offen, als auch Eure Ohren gespitzt. Gute Chancen habt Ihr an sonnigen Tagen in der Nähe von Blumen und Blüten. Bei dieser Gelegenheit könnt Ihr gleichzeitig auch für die Frühlingsblumen einen Tagebucheintrag anlegen. Wenn Ihr ein Insekt entdeckt habt, verhaltet Euch ruhig, damit Ihr es nicht verscheucht.
Los geht’s - viel Spaß!
Vielleicht wisst Ihr noch gar nicht so genau, woran Ihr erkennen könnt, ob das Tier, das Ihr beobachtet, auch wirklich ein Insekt ist. Oder Ihr wollt wissen, wie die Insekten eigentlich den kalten Winter überstanden haben. Außerdem erfahrt Ihr in unserem Infobereich, warum Insekten so wichtig für unsere Erde sind und wie der Mensch ihnen das Leben schwer macht. Wenn Ihr Euer Tagebuch noch umfangreicher gestalten wollt, könnt Ihr außerdem auf unseren Seiten zu Blüten und Vögeln vorbeischauen.
Geeignet für Altersgruppe: ab 6 Jahren, evtl. in Begleitung einer erwachsenen Person
Besonders interessant für: Kinder und Jugendliche, Familien, Pflanzen-Fans und Hobbygärtner*innen, Naturforscher*innen und Weltentdecker*innen
Dauer: ca. 0,5-2 h pro Tag, Beobachtungen über mehrere Tage, Wochen oder Monate während des Frühlings möglich
Gebraucht wird:
Eine passende Tagebuch-Seite
Stifte zum Zeichnen und Malen
Eine Lupe, damit ihr Ihr auch kleine Details sehen könnt
Zusätzlich empfehlenswert:
Eine feste Unterlage
Ein weißes Blatt Papier, auf das Ihr Insekten krabbeln lassen könnt. So habt ihr einen guten Kontrast. Zwingt die Insekten aber bitte nicht auf das Blatt zu krabbeln!
Eine Kamera
Bestimmungsbuch oder Bestimmungs-App
(Weiter unten geben wir Euch dazu ein paar Empfehlungen)
Unsere Vorlagen für die Tagebuch-Seiten könnt Ihr Euch herunterladen und je nach Bedarf ausdrucken. Wir haben verschiedene Vorlagen vorbereitet, sodass für jede Gelegenheit bestimmt etwas für Euch dabei ist. Außerdem gibt es Vorlagen für einige bestimmte Insektengruppen, wie zum Beispiel Bienen oder Schmetterlinge. Oder Ihr könnt Euer Lieblingsinsekt beobachten und malen.
Druckt Euch einfach diejenigen Seiten aus, die Ihr braucht. Natürlich könnt Ihr auch ein ganz eigenes Frühlingstagebuch anlegen und müsst Euch nicht an unsere Druckvorlage halten.
Wenn der Frühling beginnt und sich die ersten Frühjahrsblüher zeigen, tauchen auch die Insekten wieder auf. Zu den ersten unter ihnen, die Ihr beobachten könnt, zählen Marienkäfer, Ameisen, aber auch Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. Sobald sie wieder aktiv werden, müssen die Insekten sich als erstes um Nahrung kümmern. Damit erfüllen sie auch eine wichtige Funktion in der Natur: Sie bestäuben die Blütenpflanzen. Gerade am Anfang des Jahres stellen Frühjahrsblüher somit eine sehr wichtige Nahrungsquelle dar.
Doch bevor sie ihrer wichtigen Aufgabe nachgehen: habt Ihr Euch schon mal gefragt, wo die Insekten im Winter gewesen sind?
Im Winter scheinen die Insekten wie vom Erdboden verschluckt. Grund hierfür sind die niedrigen Temperaturen und das Fehlen von Nahrung. Hier erfahrt Ihr mehr darüber, wo die Insekten waren, bevor sie sich Euch jetzt im Frühling wieder zeigen. So vielseitig wie die Insekten sind, so vielseitig sind auch ihre Strategien über den Winter zu kommen:
Honigbienen kuscheln sich durch Zittern gemeinsam als Volk durch den Winter und bilden dabei eine sogenannte Wintertraube.
Dabei gibt es eine faire Arbeitsteilung: Bienen, die außen sitzen, wo es kalt ist, dürfen immer wieder in den inneren Kreis und umgekehrt. Die Bienen erzeugen Wärme, indem sie mit ihren Flugmuskeln zittern. So kann sich der Bienenstock auf über 30°C aufheizen. Die Energie zum Durchhalten erhalten die Bienen aus ihren Honigvorräten.
Die Kältestarre ist eine sehr häufige Strategie. Marienkäfer und viele andere Insektenarten ziehen sich in Ritzen und Hohlräume, Baumrinde oder unter die Erdoberfläche zurück und verfallen in die Winterstarre. Dabei wirken sie fast wie tot und sparen so Energie. Die Wahl des Rückzugsorts unterscheidet sich je nach Insektenart. So verkriechen sich Ameisen zum Beispiel in den Erdboden. Vielleicht habt Ihr in den Wintermonaten auch schon einmal leblos aussehende Marienkäfer in Euren Fensterrahmen gefunden. Lasst diese am Besten in Ruhe durch den Winter kommen.
Einige Insekten sind in der Lage körpereigenes Frostschutzmittel herzustellen. Dabei steigt zum Beispiel der Anteil von Glycerin in ihren Körperflüssigkeiten und sie haben einen niedrigeren Gefrierpunkt. Somit verhindern sie, dass sich in ihrem Blut Eiskristalle bilden, die wichtige Organe zerstören können. Viele Käfer und Schmetterlinge können so auch Minusgrade im Winter überstehen.
Bei Hummeln, Wespen und Hornissen überwintern nur die Königinnen. Die Arbeiterinnen und Drohnen überleben den Winter nicht. Im Frühling legt die Königin ihre Eier ab und gründet so einen neuen Staat. Die Hummelkönigin gräbt sich beispielsweise im Erdreich ein, um dort in Kältestarre zu überwintern.
Einige Schmetterlinge, wie der Admiral, wandern im Herbst Richtung Süden und überleben dort bei milderen Temperaturen. Dabei können sie Strecken von bis zu 1.000 Kilometern überwinden! Die Berge, die sie überqueren müssen, sind teilweise bis zu 2.500 Meter hoch! Im Frühling kommen sie dann zurück in den Norden. Solche Schmetterlinge werden auch Wanderfalter genannt.
Viele Insekten überwintern auch in Form von Eiern, Larven oder Puppen und nicht als ausgewachsenes Insekt (Imago). Ein Beispiel hierfür ist der Maikäfer, dessen Engerlinge (Larvenstadium) mehrere Jahre im Boden verbringen und so auch überwintern.
Viele Insekten kombinieren aber auch die Euch eben vorgestellten Strategien. Manche fallen zum Beispiel in die Winterstarre und haben zusätzlich ihr körpereigenes Frostschutzmittel.
Jetzt wisst Ihr schon wie Insekten über den Winter kommen, aber wisst Ihr auch welche Tiere alle zu Insekten gehören? Erfüllt ein Tier die unten genannten Merkmale, handelt es sich um ein Insekt:
Doch Achtung: Nicht jedes Insekt erfüllt alle diese Merkmale. Manche Insekten können nicht fliegen, oder man erkennt kaum, dass ihr Körper aus drei Abschnitten besteht. Oft sehen die Larven der Insekten außerdem völlig anders aus, als die erwachsenen Tiere.
Insekten machen außerdem eine Entwicklung im Laufe ihres Lebens durch. Da sich Insekten häuten ist ihre Entwicklung nicht so durchgängig, wie unsere. Doch selbst bei der Entwicklung gibt es Unterschiede. Manche Insekten machen eine ganze Metamorphose durch, während andere sich mit jeder Häutung nur geringfügig ändern.
Man kann die Insekten dementsprechend durch ihr Aussehen während der Entwicklung in zwei Gruppen einteilen:
Wenn ein Insekt während dieser unterschiedlichen Stadien sehr verschieden aussieht, spricht man von einem holometabolen Insekt. Diese Form von Entwicklung wird als Metamorphose bezeichnet. Hierbei wird das Insekt vom Ei zur Larve, und von der Larve zur Puppe, aus der schließlich das erwachsene Tier hervorgeht.
Das erwachsene Tier wird auch Imago genannt.
Schmetterlinge sind beispielsweise holometabole Insekten.
Wenn das Insekt nach dem Schlüpfen aus dem Ei seinem erwachsenen Aussehen bereits sehr ähnelt, handelt es sich um ein nicht-holometaboles oder hemimetaboles Insekt. Hierbei spricht man nicht von Larven, sondern von Nymphen, die sich durch Häuten immer mehr dem erwachsenen Insekt annähern.
Wanzen und Libellen sind Beispiele für hemimetabole Insekten.
Hier haben wir ein paar Bilder von Insektenbabys für Euch zusammengestellt. Könnt Ihr erkennen, welche Art von Insekt sich später einmal daraus entwickeln wird? Und könnt Ihr sagen, ob das Insekt eine vollständige Verwandlung durchläuft oder nicht?
Wenn Ihr mit der Maus über die Bilder fahrt (oder sie auf dem Handy oder Tablet anklickt), erfahrt Ihr, um was für ein Insekt es sich handelt und ob es holo- oder hemimetabol ist.
Vielleicht fallen Euch ja noch ein paar mehr Beispiele für holometabole und nicht-holometabole Insekten ein?
Wusstet Ihr, dass die Insekten die artenreichste Klasse der Tiere sind? Es gibt fast eine Million wissenschaftlich beschriebene Arten. Dass es so viele verschiedene Arten gibt ist auch gut so, denn Insekten sind sehr wichtig für unsere Umwelt.
Die wohl wichtigste Rolle der Insekten ist die des Bestäubers. Sie suchen, wie auch jetzt im Frühling, Blütenpflanzen auf, um den leckeren Nektar zu essen. Dabei tragen sie Pollen von Pflanze zu Pflanze und durch die Bestäubung entstehen so später im Jahr Früchte.
Auf diese Weise erhalten sie Ökosysteme und sichern das Fortbestehen der Artenvielfalt.
Sie bewahren vielen Tieren so den Lebensraum und die Nahrungsgrundlage. Auch wir Menschen sind maßgeblich auf die Insekten angewiesen. Ohne sie wären unsere Kühlschränke leer.
Auch bilden die Insekten selbst ein wichtiges Glied in der Nahrungskette.
Insekten und Insektenlarven halten das Trinkwasser sauber, indem sie, für sie, wichtige Nährstoffe speichern, die sonst das Grundwasser belasten würden.
Viele Insekten und Insektenlarven zersetzen tote Tiere und Pflanzen, sodass die in den Kadavern enthaltenen Nährstoffe wieder freigesetzt werden und so wieder Teil des natürlichen Kreislaufs werden.
Obwohl Insekten so wichtig für die gesamte Natur sind, sind sie leider bedroht. Man spricht auch vom Insektensterben. In Deutschland macht den Insekten vor allem die industrielle Landwirtschaft und der damit verbundene Nistplatz- und Nahrungsmittelverlust zu schaffen. Aber auch die eingesetzten Pestizide und Insektizide belasten sie. Insektensterben ist aber ein weltweites Problem, gegen das dringend gehandelt werden muss!
Hier haben wir ein paar Anregungen, wie Ihr Insekten helfen und schützen könnt:
Ihr wollt den Insekten über den nächsten Winter helfen? Dann wäre der Bau eines Insektenhotels genau das richtige für Euch. Wenn Insekten einziehen, könnt Ihr diese auch gleich besser beobachten. Eine andere Möglichkeit, Insekten zu helfen, ist, ihnen durchs Jahr hindurch ein breites und vielseitiges Nahrungsangebot zu machen. Auch so werdet Ihr Insekten wieder besser beobachten können. Im Frühjahr eignet es sich vor allem, Frühjahrsblüher zu stecken.
Genauer Informationen und Anleitungen zu den einzelnen Möglichkeiten findet Ihr unter den weiterführenden Links.
Es gibt sehr viele verschiedene Insekten. Selbst für erfahrene Insektenfreund*innen kann es schwer sein, herauszufinden, welche Art sie genau vor sich haben. Wenn Ihr neugierig seid, könnt Ihr ein Bestimmungsbuch, eine App oder eine Webseite zur Bestimmung von Insekten verwenden. Wir haben einige Tipps für Euch zusammengestellt.
Erforscht
den Frühling!
Ihr seid jetzt wahre Insektenfreund*innen und wollt ihnen helfen gegen das Insektensterben anzukommen?
Dann haben wir hier noch ein paar weiterführende Links, mit noch mehr Informationen über Insekten
und was Ihr individuell für Insekten tun könnt.
Wenn Ihr Insekten schützt tut Ihr nicht nur ihnen etwas Gutes, sondern der gesamten Umwelt. Hier sind einige Webseiten und Videos die euch dabei helfen aktive Umweltschützer zu werden.
Erstellt von Luisa Huber, Amelie Heilmaier und Pepe Knapp
Naturkundemuseum Bayern
Botanisches Institut
Menzinger Str. 67
80638 München, Germany
BIOTOPIA Lab:
Phone: +49 (0)89 178 61-411
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Pressekontakt:
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