Was sind Gene? Kann Erlebtes – zum Beispiel eine Umweltkatastrophe, eine Kriegs- oder Fluchterfahrung – meine DNA verändern? Was habe ich möglicherweise von meinen Vorfahren geerbt? Welche Rolle spielt Essen in meiner ganz persönlichen Geschichte? Die Sonderausstellung „Bausteine des Ich“ lenkt den Fokus auf die biochemischen und physiologischen Grundlagen von menschlicher Identität. Was haben wir gemeinsam? Was trennt uns voneinander? Und welchen Einfluss haben wir darauf überhaupt?
Eine Gruppe von 12 Jugendlichen zwischen 14 und 24 Jahren, die in München geboren, hierher umgezogen oder nach München geflüchtet sind, hat sich sechs Monate lang mit diesen Fragestellungen auseinandergesetzt – angeleitet von YouthNet sowie von Wissenschaftler*innen der Kooperationspartner BIOTOPIA Lab und Institut für Humangenetik der TUM am Klinikum rechts der Isar. In Schaubildern und Kunstwerken haben sie das Gelernte, ihre Erfahrungen und Gedanken verarbeitet – die Ergebnisse sind im BIOTOPIA Lab ausgestellt.
Der Workshop "DNA Code des Lebens" wird regelmäßig im offenen Mitmachprogramm des BIOTOPIA Lab angeboten. Aktuelle Termine
Wie unterschiedlich wir auch aussehen und denken – zu 99% stimmt das menschliche Genom bei uns allen überein! Ganz gleich, woher wir stammen, welche Haut-, Haar- und Augenfarbe wir haben.
Für YouthNet hat BIOTOPIA Lab den Workshop „Der Code des Lebens“ um das Themenfeld Epigenetik und die Fragestellung „Ist Trauma vererbbar?“ erweitert. Begleitet von Wissenschaftler*innen und einem Arzt konnten die Jugendlichen die DNA einer Banane isolieren und erfuhren alles über die Bausteine des Lebens. Durch das Mikroskop konnten sie ihre eigenen Chromosomen und den Querschnitt unterschiedlicher Organe betrachten.
Essgewohnheiten verändern sich im Laufe eines Lebens. Was wir essen, hängt oft stark von dem Ort ab, an dem wir aktuell leben – gleichzeitig aber auch von der Kultur oder von der Familie, aus der wir stammen. Gemeinsam mit einer Ernährungswissenschaftlerin diskutierten die Jugendlichen, wie Nahrung und Identität miteinander verknüpft sind.
Und woher kommen so vertraute Nahrungsmittel wie Bananen, Erdnüsse, Vanille oder Kakao eigentlich ursprünglich? Eine Führung durch die Gewächshäuser im Botanischen Garten sorgte unter den Jugendlichen für einige Aha-Momente.
Der moderne Ansatz von Identität ist ein Fächer aus vielen Aspekten, die jede/r selbst für sich vornimmt. Im Bewusstsein, dass der Begriff Identität oft missbräuchlich verwendet wird, hat das insgesamt zweijährige Programm die einzelnen Jugendlichen mit ihren Gedanken, Herangehensweisen und Gefühlen in den Mittelpunkt gestellt. Das Ziel: Trennendes erkennen und Gemeinsames sichtbar machen, um auf diese Weise die Basis für eine tragfähige Gesellschaft zu schaffen. Begleitet von YouthNet haben sich Jugendliche unterschiedlichster Herkunft und Religion intensiv mit Fragestellungen rund um ihre Identität auseinandergesetzt – darunter Münchner Schüler*innen genauso wie Geflüchtete.
Der erste sechsmonatige Teil des Programms rückte in Kooperation mit der Pinakothek der Moderne psycho-soziale Aspekte in den Fokus. Als inspirierende Grundlage diente dabei die Ausstellung „Living in one land, dreaming in another“ der Künstlerin Shirin Neshat.
Der zweite Teil des YouthNet-Programms fokussierte eine wissenschaftliche Herangehensweise an das Thema Identität und fand in Kooperation mit BIOTOPIA Lab und dem Institut für Humangenetik der TUM, Klinikum rechts der Isar statt.
YouthNet ist ein interreligiöses und interkulturelles Netzwerk für Jugendliche der Stadt München und veranstaltet seit 2017 jährlich über einen Zeitraum von jeweils sechs Monaten Programme und Workshops für Jugendliche. Hier begegnen sich Jugendliche mit christlichem, muslimischem, jüdischem, ezidischem und anderem Hintergrund. Sie sind entweder in München geboren, hierher umgezogen oder nach München geflüchtet. Begleitet von professionellen Trainern, den Organisatoren und Mentoren, tauschen sie sich in einer offenen und kulturell gemischten Gemeinschaft aus und arbeiten kreativ an einem Thema. Das stärkt die Teamfähigkeit der Teilnehmenden und trainiert sie nicht zuletzt im Instrumentarium der interkulturellen Kommunikation. Weitere Informationen unter www.youthnet-muenchen.com.
Naturkundemuseum Bayern
Botanisches Institut
Menzinger Str. 67
80638 München, Germany
BIOTOPIA Lab:
Phone: +49 (0)89 178 61-411
Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Pressekontakt:
Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Sonstige Anfragen:
Phone: +49 (0)89 178 61-422
Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
© Naturkundemuseum Bayern
Newsletter